Drei Frauen in Safari Kleidung während einer Safari

Kwa Heri! – Eine schöne Safari geht zu Ende  

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Kwa Heri bedeutet auf Suaheli ,,Auf Wiedersehen’’ oder auch ,,Glückliche Reise’’.

Wir – Sophia, Xenia und Tanja – durften seit November 2023 für ein halbes Jahr mit an Bord einer sehr eindrucksvollen Safari gehen. Doch auch eine Zeit voller neuer Abenteuer und toller praktischer Erfahrungen geht nun zu Ende und wir möchten uns auf diesem Weg von euch allen verabschieden und uns bei Kathi und Tom für die vielen Eindrücke und Lernerfahrungen bedanken. Wir sind sehr dankbar für das große Vertrauen, dass uns entgegengebracht wurde. Dabei haben uns Kathi und Tom an die Hand genommen und zwei Highlights ermöglicht: Wir konnten eigenständig Kennenlerngespräche mit Kindern und deren Familien führen  und bekamen sogar die Möglichkeit, eigenständig psychologische Trainingsmaßnahmen durchzuführen.

Unsere Safari war insgesamt sehr abwechslungsreich. Wir konnten eine Bandbreite von tollen Kindern und Jugendlichen kennenlernen, darunter hochbegabte Kinder, Kinder mit sogenannten hyperkinetischen Auffälligkeiten (ADHS) und Kinder mit vielen anderen Besonderheiten wie Dyskalkulie, LRS und mehr.

Auch in der großen und weiten Welt der psychologischen Testverfahren durften wir eintauchen und uns mit dem ein oder anderen Diagnostikum vertraut machen, das uns bis dato nur in der Theorie bekannt war. Nach einiger Zeit war es uns so möglich, ganz eigenständig oder unter enger Supervision Testverfahren, wie z. B. den Fragebogen zu Ressourcen im Kindes- und Jugendalter (FRKJ 8-16; Lohaus & Nußbeck, 2016), den Angstfragebogen für Schüler (AFS; Wieczerkowski et al., 2016) oder auch die Wechsler Intelligence Scale for Children (WISC-V; Petermann et al., 2017) durchzuführen.

Weiterhin gewannen wir wichtige Einblicke in die Beratung von Eltern, konnten an Ergebnisgesprächen teilnehmen oder hatten die Möglichkeit selbst an einem Workshop namens ,,Besser kommunizieren’’ teilzunehmen. Denn gerade bei der Arbeit mit ängstlichen Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass man ruhig, zielgerichtet und motivierend kommuniziert, indem man Annäherungsziele statt Vermeidungsziele anbietet. Dies hilft dabei, klarer zu kommunizieren und dem Kind in vielen Fällen sogar die Angst zu nehmen. Jedes Kind hatte seine ganz individuellen Stärken und es war toll mitzuerleben, wie die Kinder an ihren eigenen Herausforderungen wachsen konnten und welche wichtige Rolle die psychologische Arbeit dabei spielt.

Nicht zuletzt durften wir als Safari-Girls eine Task-Force für Instagram bilden und hier insbesondere unseren kreativen Geist ausleben, indem wir Ideen für Beiträge vorgeschlagen und eigenständig umsetzen durften. Die Anleitung neuer Praktikantinnen wurde uns am Ende unseres Praktikums übertragen, was eine weitere gute Lernerfahrung war: Es hat unsere Führungsqualitäten gefördert, neue Personen in die Strukturen von TALENT SAFARI einzuarbeiten.

Eine weitere wichtige Lernerfahrung, die wir bei TALENT SAFARI mitnehmen und zukünftig definitiv anwenden werden, bezieht sich auf die Entwicklung unserer Kommunikationsfähigkeit. Während der Zeit im Praktikum lernten wir, wie wichtig eine klare, deutliche und entspannte Kommunikation ist, insbesondere im Umgang mit Eltern und deren Kindern. So war es manchmal am besten, kurz innezuhalten und die Situation zu beobachten, anstatt irgendetwas zu sagen oder überstürzt zu handeln. Wir konnten lernen, dass auch kurze Momente der Stille produktiv sein können.

Gleichzeitig entdeckten wir die Bedeutsamkeit von Smalltalk, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen und eine Bindung zu den Kindern aufzubauen. Durch Smalltalk konnten wir besser verstehen, wie die Kinder auf einen selbst, ihre Umgebung und ihre Eltern reagieren. Diese Erkenntnisse werden wir in Zukunft in unserem beruflichen und persönlichen Leben anwenden, um nicht nur effektiver zu kommunizieren, sondern schneller eine Beziehung zum Gegenüber aufbauen zu können.

Für uns war das Praktikum auch insofern eine tolle Lernerfahrung, als dass wir neue Effekte und Phänomene aus der Pädagogischen Psychologie und der Sozialpsychologie kennenlernen durften, die wir bisher aus dem Studium noch nicht kannten. Und letztendlich hat sich das Sprichwort ,,learning by doing’’ bewahrheitet. Waren wir zu Beginn noch aufgeregt und unsicher, konnten wir nach einiger Zeit gelassen und sicher mit den verschiedenen Situationen umgehen, die uns auf Safari begegneten. Lernen ist ein Prozess und so konnten wir in hautnah miterleben, wie wir zunehmend an uns wachsen.

Auch wenn unsere Zeit bei TALENT SAFARI nun vorbei ist, konnten wir einiges an Erfahrung mitnehmen und die ein oder andere Erinnerung sammeln, die uns noch lange bleiben wird. All die hilfreichen Ratschläge von Kathi und Tom werden uns auf unserem weiteren Weg sehr gute Begleiter sein.

Sophia Geist, Tanja Grenzebach und Xenia Toepfer

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Referenzen

Lohaus, A. & Nussbeck, F. W. (2016). FRKJ 8-16 Fragebogen zu Ressourcen im Kindes- und Jugendalter. Göttingen: Hogrefe.

Petermann, F. (2017). WISC-V: deutsche Fassung der WISC-V, Wechsler intelligence scale for children – fifth edition von David Wechsler. Frankfurt am Main: Pearson.

Wieczerkowski, W., Nickel, H., Fittkau, B., Janowski, A., Rauer, W., & Petermann, F. (2016). Angstfragebogen für Schüler: AFS. Göttingen: Hogrefe.