Maja Marlene Krause
Werkstudentin
Safari-Guide
Ausbildung
Ich studiere Psychologie an der Universität Heidelberg und befinde mich derzeit im siebten Bachelorsemester. Im kommenden Jahr werde ich mein Bachelor-Studium abschließen und plane anschließend den Master in Psychologie in Forschung und Anwendung zu beginnen.
Neben meinem Studium arbeite ich als Safari Ranger bei der TALENT SAFARI sowie als studentische Hilfswissenschaftlerin in der Allgemeinen Psychiatrie Heidelberg, Sektion kognitive Neuropsychiatrie. Ich bin an verschiedenen Studien mit Erwachsenen, die an Schizophrenie, Depression oder der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt sind, beteiligt. Im Rahmen dieser Tätigkeit verfasse ich auch meine Bachelorarbeit, die sich mit strukturellen neuronalen Korrelaten der Borderline-Persönlichkeitsstörung befasst, mit einem besonderen Fokus auf akustische verbale Halluzinationen (Stimmenhören).
Um in meiner Studienzeit möglichst viele psychologische Arbeitsbereiche kennenzulernen, habe ich von Mai bis Oktober 2025 ein sechsmonatiges Praktikum bei der TALENT SAFARI absolviert. Hier habe ich vielseitige Einblicke in verschiedenste psychologische Aufgaben erhalten: Vom Durchführen von Intelligenzmessungen und weiterer Psychodiagnostik, über das Schreiben von ressourcenorientierten Blogartikeln bis hin zur Mithilfe bei Kennlerngesprächen. Außerdem habe ich ein psychologisches Training zur Förderung von Medienkompetenz erstellt.
Da ich mich im Ranger-Team der TALENT SAFARI gut aufgehoben fühle und mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen viel Freude bereitet, bin ich seit November 2025 als Werksstudentin an Bord. Nun ist meine Aufgabe vorrangig das supervidierte Durchführen von Intelligenzdiagnostik am Dienstagvormittag.
Schwerpunkt
Meine psychologischen Interessen sind breit gefächert und zum jetzigen Stand meiner Ausbildung noch nicht sehr ausdifferenziert. Besonders schätze ich die kreative und ressourcenorientierte Veränderungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, so wie ich sie bei der TALENT SAFARI erleben darf. So kann ich weiterhin Erfahrungen unter anderem in der pädagogischen, diagnostischen und Entwicklungspsychologie sammeln.
Viele der Herausforderungen, die ich bei den Jugendlichen der TALENT SAFARI kennengelernt habe, stehen im Zusammenhang mit einer geringen Medienkompetenz. Smartphones und Computer werden dabei häufig als Mittel zur Stressregulation genutzt. Deshalb ist es mir ein Anliegen, alternative Bewältigungsstrategien aufzuzeigen und die Selbstkontrolle im Umgang mit digitalen Medien zu stärken. Besonders wichtig ist mir, dass Kinder und Jugendliche, sowie ihre Eltern, einen verantwortungsvollen, reflektierten und gesunden Umgang mit digitalen Medien entwickeln.
Gleichzeitig interessiert mich die Verbindung von klinischer Psychologie und Neuropsychologie, die ich in der Neuropsychiatrie kennengelernt habe. Bisher habe ich mich dort am meisten mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung und dem Phänomen der akustischen verbalen Halluzinationen auseinandergesetzt, welchem ich mich auch in meiner Bachelorarbeit widme. Diese werden in der Praxis häufig als „Pseudohalluzinationen“ bezeichnet, da sie bei diesen Patient*innen überwiegend innerhalb des Kopfes lokalisiert werden. In den letzten Jahren gab es jedoch schon einige Studien, die nahelegen, dass das Stimmenhören in der Borderline-Persönlichkeitsstörung genauso angstauslösend und belastend ist wie in der Schizophrenie, und somit der Begriff „Pseudohalluzinationen“ irreführend ist. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig differenzierte Forschung und ein besseres Verständnis psychischer Störungen sind.
Vision
Die Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten ist mir ein großes Anliegen. Ich bin mir sicher, dass ein besseres Verständnis psychischer Krankheiten einen großen Teil dazu beitragen kann. Und auch der ressourcenorientierte Fokus der TALENT SAFARI gefällt mir unter diesem Gesichtspunkt sehr gut. Er stellt die Stärken der Kinder in den Mittelpunkt.
Ich freue mich, weiterhin Kindern und Jugendlichen in verschiedensten Lebensbereichen zu helfen, sich in unserer komplexen Welt frei entfalten zu können. Dabei geht es vor allem darum, Stärken zu entdecken und Ressourcen zu aktivieren. Jedes Kind soll mit all seinen Fähigkeiten gesehen werden, um individuelle Lösungen für individuelle Schwierigkeiten zu finden. Diese Herausforderung anzugehen, erfordert auch, das Umfeld des jungen Menschen zu betrachten und dieses, sowie auch das Kind selbst, zu stärken. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, nach Herausforderungen oder Rückschlägen wieder aufzustehen und daran zu wachsen. Genau das braucht es, um sich in der aktuellen Welt, mit all ihren Krisen, positiv zu entwickeln.
Ein großer Teil der Kindheit ist die Schulzeit. Die meisten Schwierigkeiten und Herausforderungen kommen in der Schule auf. Sei es Über- oder Unterforderung, Motivationsschwierigkeiten oder soziale Herausforderungen. Ich wünsche mir, dass jedes Kind Spaß am Lernen haben kann und ein gewisses Durchhaltevermögen entwickelt, um diesen Lebensabschnitt mit Leichtigkeit zu erleben. Mein Ziel ist es, junge Menschen so zu begleiten, dass sie später mit einem Lächeln auf ihre Kindheit zurückblicken können.
