Resilienz bei Kindern & Jugendlichen

Resilienz bei Kindern und Jugendlichen fördern: 3 wirkungsvolle Tipps für jede Entwicklungsphase

Lesezeit: 9 min

Einleitung

Oftmals fällt im Alltag beim Umgang mit anderen Menschen auf, dass es diejenigen gibt, die alle schwierigen Lebenskrisen gelassen und mit Leichtigkeit zu bewältigen scheinen, und andere, bei denen schon kleine Hindernisse ausreichen, um aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Dabei stellt sich die Frage: Woran liegt das genau?

Die Antwort darauf ist oft ganz einfach und heißt Resilienz.

In unserer schnelllebigen und oft herausfordernden Welt ist die Fähigkeit, mit Stress und Rückschlägen umgehen zu können, eine sehr wichtige Kompetenz (Kalisch, 2017). Da sie darüber hinaus eine Grundlage für eine positive Entwicklung und somit ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben bildet, ist es essentiell, diese Kompetenz

bereits im jungen Alter zu erwerben.

Gerade im Schulalltag sind Kinder und Jugendliche vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt – von Leistungsdruck über soziale Konflikte bis hin zum Übergang in eine  neue Schulform. All diese Erfahrungen können belastend wirken, bieten jedoch gleichzeitig Chancen, wichtige Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen, Problemlösen und Emotionsregulation auszubilden. Mit der richtigen Förderung kann der Schulalltag so zu einer wertvollen Erfahrung werden, die junge Menschen stärkt und nachhaltig positiv prägt.

Was bedeutet Resilienz?

Der Begriff Resilienz stammt vom lateinischen „resiliere“ ab und bedeutet übersetzt „abprallen“. In der Physik wird der Begriff Resilienz verwendet, um hochelastische Materialien zu bezeichnen, die nach Verformungen ihre ursprüngliche Form wieder annehmen.

Übertragen auf die Psychologie bedeutet der Begriff Widerstandsfähigkeit und die Möglichkeit, sich an herausfordernde Lebensbedingungen anzupassen und sich von krisenhaften Ereignissen zu erholen (Warner, 2025).

Professor Dr. Raffael Kalisch, Neurowissenschaftler und Gründungsmitglied des Deutschen Resilienz-Zentrums (DRZ), definiert Resilienz als die Fähigkeit, psychische Gesundheit trotz widriger Umstände aufrechtzuerhalten oder rasch wiederherzustellen (Kalisch, 2017).

Resilient zu sein heißt nicht, dass es einem nicht mehr schlecht gehen darf, sondern beschreibt vielmehr wie eine Person mit einem negativen Ereignis umgeht und inwiefern sich negative Emotionen äußern. Somit werden belastende Situationen eher als Herausforderungen und Lernmöglichkeiten gesehen, anstatt sich von diesen einschüchtern zu lassen. Zudem unterstützt Resilienz die gesunde und dem Alter entsprechende Entwicklung trotz kritischer Ereignisse im Leben.

Generell lässt sich sagen, dass resiliente Menschen sich schneller an Veränderungen anpassen und flexibler sind. Ebenfalls merken sie schneller, wenn ihr Stresslevel ansteigt und steuern bewusst dagegen (Masten, 2001).

Wie erwerben Kinder und Jugendliche Resilienz?

Ist Resilienz ein Merkmal, das angeboren und unveränderlich ist oder kann dies erlernt werden? Wie oben bereits erwähnt, gilt Resilienz als Kompetenz und ist somit erlernbar. Das bedeutet, dass Resilienz gezielt trainiert bzw. gefördert werden kann (Pinto, Laurence & Macedo, 2021).

Masten und Barnes (2018) zeigten in ihrer Studie, dass Resilienz durch das Zusammenwirken von Schutz- und Risikofaktoren im Entwicklungsverlauf entsteht. Ein wichtiger Mechanismus ist dabei die kumulative Risikodynamik: Mit steigender Dosis an Stress und Belastung nimmt die Anpassungsfähigkeit eines Kindes typischerweise ab. So zeigen Studien, dass Kinder, die intensiven traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren, mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit psychische Störungen erleiden oder Entwicklungsprobleme ausbilden (Masten & Barnes, 2018). Allerdings verläuft dieser Zusammenhang nicht linear. Moderate, bewältigbare Herausforderungen können langfristig sogar stärkend wirken. Dieses Phänomen wurde als „Steeling-Effekt“ (Abhärtungseffekt) beschrieben: Frühere erfolgreich gemeisterte Stresssituationen trainieren Anpassungsmechanismen und „impfen“ gewissermaßen gegen zukünftige Belastungen.

Dies bestätigte eine weitere Studie (Liu, 2015), die den Zusammenhang zwischen früheren subjektiven Lebenserfahrungen und der Entwicklung von Resilienz im späteren Leben untersuchte. Personen mit moderaten frühen Belastungen zeigten bei späterem Stress die geringste psychische Belastung (mehr als bei geringen oder starken früheren Belastungen). Es lässt sich daraus entnehmen, dass ein moderates Maß an frühem Stress einen gewissen Schutz (Resilienz) gegenüber späterem Stress zu bieten scheint.

Zu solchen konstruktiven Risikofaktoren, die also in geringer Dosis positiv wirken, können kleine Alltagskrisen gehören. Beispiele dafür sind:

  • Leistungsdruck in der Schule: Herausfordernde Aufgaben können in Maßen Motivation, Durchhaltevermögen und Problemfähigkeit stärken. Dauerhafter Leistungsdruck führt jedoch eher zu Überforderung, Versagensängsten und Burnout-Symptomen.
  • Konflikte und soziale Spannungen: Normale Konflikte mit Gleichaltrigen fördern Empathie, Verhandlungskompetenzen und die Fähigkeit, eigene Grenzen zu behaupten. Mobbing oder ständige Ablehnung belasten die psychische Gesundheit wiederum stark.
  • Fehler und Rückschläge: Kleine Rückschläge fördern Frustrationstoleranz, Ausdauer und Selbstwirksamkeit. Dauerhafte Misserfolge untergraben jedoch das Selbstvertrauen.
  • Unstrukturierte Situationen: Wechselnde Anforderungen fördern Flexibilität, Kreativität und Anpassungsfähigkeit. Ständige Unsicherheit erzeugt jedoch Angst und Orientierungslosigkeit.

Das Ausmaß der Stressoren ist also entscheidend. Resilienz stärken bedeutet also nicht, jede Krise zu vermeiden, denn nur wer an seine Grenzen kommt, kann über diese hinauswachsen (mehr dazu-Blogartikel Misserfolge). Erst durch gewissen Stress wird ein Kind dazu befähigt, Lösungen zu finden.

Wie gut das Kind oder der/die Jugendliche letztendlich mit den Stressoren umgehen kann, wird durch die Schutzfaktoren bestimmt. Diese lassen sich laut Masten (2001) in drei große Bereiche einteilen: Die individuellen Merkmale, familiäre Faktoren und soziale und gesellschaftliche Faktoren.

Die individuellen Merkmale beziehen sich dabei auf hilfreiche persönliche Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die das Kind besitzt. Beispiele hierfür sind:

  • Kreativität und Fantasie: Im Umgang mit Problemen sind diese Eigenschaften sehr gefragt. Denn um Krisen zu bewältigen, muss oft eine kreative Lösung her.
  • Kognitive Fähigkeiten: Zu diesen gehören viele unterschiedliche Bereiche, wie das Reflexionsvermögen, das realistische Einschätzen von (neuen) Situationen, die Gedächtnisleistung und die Vorstellungskraft. All diese Fähigkeiten sind förderlich, um schwierige Situationen positiv bewältigen zu können.
  • Positives Selbstbild: Ein stabiles Selbstwertgefühl führt dazu, dass Kinder weniger Angst vor Fehlern haben und sich schneller von Enttäuschungen erholen. Kinder, die sich sicher fühlen, trauen sich auch eher ihre Meinung zu sagen und Grenzen zu setzen, was sie ebenfalls vor Mobbing und Gruppendruck schützt.
  • Selbstwirksamkeit: Selbstwirksamkeit beschreibt das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, schwierige Situationen aus eigener Kraft meistern zu können. Kinder, die überzeugt sind, dass sie Einfluss auf ihr Handeln und dessen Ergebnisse haben, zeigen eine höhere Resilienz. Der kanadische Psychologe Albert Bandura, der dieses Konzept prägte, identifizierte vier Quellen, aus denen Selbstwirksamkeit entsteht: Eigene Erfolgserlebnisse, das Beobachten erfolgreicher Vorbilder, positive Rückmeldungen von anderen sowie der Umgang mit eigenen Emotionen und körperlichen Reaktionen (Bandura, 1997).
  • Motivation und Zielorientierung: Intrinsisch motivierte Kinder zeigen eine größere Bereitschaft, sich schwierigen Situationen zu stellen und diese aktiv zu bewältigen.
  • Selbstregulation: Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu kontrollieren, ist essentiell in stressigen Momenten. So fällt es Kindern, die dieses Merkmal besitzen, viel leichter bei Krisen einen klaren Kopf zu bewahren und weniger impulsiv zu reagieren.

Auch das familiäre Umfeld hat großen Einfluss auf die Widerstandskraft von Kindern. Zu den Schutzfaktoren in der Familie gehören:

  • Sichere Bindung zu mindestens einer Bezugsperson: Eine vertrauensvolle Beziehung bietet Halt und Sicherheit.
  • Elterliche Sensibilität und Unterstützung: Eltern, die feinfühlig und unterstützend auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, stärken deren emotionale Stabilität und schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens.
  • Stabile Familienstruktur: Ein gewisses Maß an Vorhersehbarkeit im Alltag, beispielsweise durch Routinen und klaren Regeln, gibt Kindern Orientierung.
  • Positive Kommunikation: Eine offene und verständnisvolle Kommunikation in der Familie bildet die Grundlage für gesunde Beziehungen – nicht nur im Kindesalter, sondern auch später im Leben.

Neben der Familie sind auch das soziale Umfeld und gesellschaftliche Angebote wichtige Ressourcen, die Kinder stärken. Zu den sozialen und gesellschaftlichen Faktoren zählen:

  • Gesunde Freundschaften und Peer- Unterstützung: Diese geben Halt, Bestätigung und dienen oft als Vorbilder für soziales Verhalten.
  • Zugang zu Freizeitangeboten und Vereinen: Aktivitäten wie Musik, Sport, etc. fördern die Integration von Kindern sowie das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
  • Gute Schul- und Lernumgebung: Eine Schule, die Wert auf eine positive Atmosphäre legt, individuelle Förderung bietet und soziale Kompetenzen stärkt, leistet einen großen Beitrag zur Entwicklung von Resilienz.

Wie können Eltern die Resilienz ihrer Kinder fördern?

Die Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen, mit Krisen und Rückschlägen gut umgehen zu können, entwickelt sich über viele Jahre hinweg. Eltern spielen dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Deshalb haben wir ein paar Tipps aufgelistet, wie Eltern ihre Kinder, passend zu jeder Lebensphase, unterstützen können. Diese Tipps sollen Eltern dabei helfen, die psychische Widerstandskraft ihrer Kinder gezielt zu fördern, denn Resilienz entsteht nicht von allein, sondern wächst auch durch liebevolle Begleitung, Vorbilder und gemeinsame Erfahrungen im Alltag.

Im Vorschulalter (ca. 5–6 Jahre):

In dieser Entwicklungsphase entwickeln Kinder ihre ersten sozialen Fähigkeiten, sowie emotionale Stabilität und Selbstwert. Die zentrale Ressource für seelische Widerstandskraft ist in dieser Phase eine sichere emotionale Bindung zu mindestens einer Bezugsperson – meist zu den eigenen Eltern. Laut den Bindungsforschern Mary Ainsworth und John Bowlby entwickeln Kinder durch feinfühlige, vorhersehbare Fürsorge ein grundlegendes Vertrauen in sich selbst und ihre Umwelt (Ainsworth & Bowlby, 1991). Dieses sogenannte Urvertrauen bildet die Basis für emotionale Stabilität und spätere Resilienz.

Tipps für Eltern in dieser Phase:

  • Sichere Bindung stärken: Durch zuverlässige und liebevolle Reaktionen auf die Bedürfnisse des Kindes wird ein Gefühl von Sicherheit geschaffen. Präsenz, Trost und aktives Zuhören bilden ein starkes Urvertrauen.
  • Gefühle benennen und zulassen: Um emotionale Kompetenzen zu stärken, ist es wichtig, Emotionen in Worte fassen zu können. Sätze der Eltern wie „Ich sehe, dass du traurig bist“ helfen den Kindern, Gefühle zu verstehen und verbessern ihren Umgang mit ihnen.
  • Fehler und Frustration begleiten: Kindern sollte früh gezeigt werden, dass Fehler normal sind. Außerdem ist es wichtig, mit Misserfolgen umgehen zu können. Anstatt sofort zu helfen, ist es daher sinnvoll, das Kind dabei zu begleiten, selbst eine Lösung zu finden. Gemeisterte Herausforderungen stärken, wie zuvor erläutert, das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit.

Im Grundschulalter (610 Jahre):

Die Grundschulzeit ist die Lebensphase, die besonders essentiell für die Entwicklung von zentralen Bausteinen der Resilienz ist, darunter Selbstwirksamkeit, Frustrationstoleranz sowie soziale Kompetenzen (Bandura, 1977; Masten, 2001).

Tipps für Eltern in dieser Phase:

  • Verantwortung übertragen: Um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu fördern, ist es hilfreich, Kindern mehr Selbstständigkeit beizubringen. Wenn Kinder kleine Entscheidungen selbst treffen können und Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise den eigenen Schulranzen packen, wird ihre Selbstwirksamkeit gesteigert.
  • Anstrengung statt Ergebnisse loben: Kinder lernen durch Lob, dass das, was sie tun, gut ist. Wenn sie also lernen, dass Bemühungen wertvoll sind, selbst wenn das Ergebnis nicht perfekt ist, fördert dies ihre Wachstumsorientierung (growth mindset) und verbessert ihre Frustrationstoleranz (mehr dazu finden Sie im Blogartikel zum Thema “Misserfolge”).
  • Soziale Beziehungen aktiv begleiten: In dieser Lebensphase sind Freundschaften enorm wichtig, um ein soziales Netzwerk außerhalb der Familie aufzubauen. Eltern können ihren Kindern dabei helfen, Konflikte zu reflektieren und ihnen zeigen, wie sie damit umgehen können, anstatt es ihnen abzunehmen.

In der Sekundarstufe 1 (Klasse 5–10):

Die frühe Jugend ist eine Zeit großer Veränderungen sowohl körperlich als auch emotional und sozial. Kinder erleben Pubertät, Schulübergänge, Leistungsdruck und beginnen, sich von den Eltern abzugrenzen. Gleichzeitig entwickeln sich in dieser Phase das Selbstbild, die soziale Identität und die Fähigkeit zur emotionalen Selbstregulation – alles Schlüsselfaktoren für Resilienz.

Laut Masten (2001) und Zimmerman (2013) profitieren Jugendliche in dieser Phase besonders von einem stabilen familiären Rückhalt, der Erfahrung von Selbstverantwortung, positiven Peer-Beziehungen und der Fähigkeit, Rückschläge einzuordnen, statt daran zu zerbrechen. Hier ist es entscheidend, dass Eltern nicht mit Druck, sondern mit Zutrauen und Orientierung reagieren.

Tipps für Eltern in dieser Phase:

  • Entscheidungen ermöglichen: Jugendliche sollten nicht das Gefühl haben, eingeengt zu sein, sondern eigene Wege ausprobieren dürfen, inklusive der damit einhergehenden Fehler. So lernen sie mit den Konsequenzen ihres Handelns umzugehen.
  • Gespräche auf Augenhöhe: Ehrliche Kommunikation ist sehr wichtig, auch wenn diese Kritik beinhaltet, jedoch sollten Gespräche lösungsorientiert und ermutigend und nicht vorwurfsvoll sein.
  • Stärken hervorheben: In dieser Lebensphase ist es normal, dass Jugendliche hin und wieder kleine Zweifel an sich selbst haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Eltern ihre Fähigkeiten betonen, damit sie mehr Vertrauen in sich selbst haben.

In der Sekundarstufe 2 (Klasse 1113):

In der späten Jugend stehen Jugendliche vor bedeutenden Veränderungen: Schulabschlüsse, berufliche Orientierung sowie zunehmende Selbstständigkeit.

Diese Phase ist geprägt von Unsicherheit, aber auch von der Chance, Selbstvertrauen und psychische Widerstandskraft zu festigen. Eltern bleiben dabei eine oftmals unterschätzte zentrale Ressource.

Laut Zimmerman (2013) sind in diesem Alter wichtige Faktoren der Resilienz Zielorientierung, das Gefühl, Kontrolle über die eigene Lebensgestaltung zu haben, soziale Einbindung, und das Vertrauen, Herausforderungen selbst bewältigen zu können.

Tipps für Eltern in dieser Phase:

  • Raum geben, aber präsent bleiben: Jugendliche wollen oft aus ihrer Komfortzone heraus und neue Erfahrungen machen. Dabei ist es am hilfreichsten, ihnen diesen Freiraum zu geben. Durch kleine Routinen und Gesprächsangebote merken sie dabei, dass ihre Eltern trotzdem weiterhin für sie da sind und ihnen emotionale Stabilität geben.
  • Vorleben statt Predigen: In dieser Lebensphase wollen Jugendliche meistens eigene Erfahrungen sammeln und nicht gesagt bekommen, wie sie sich zu verhalten haben. Deshalb ist es förderlich, wenn sie durch Beobachtung lernen, wie enge Bezugspersonen von ihnen gut mit Problemen und Konflikten umgehen.
  • Bei der Zukunftsplanung aktiv mithelfen:  Bei der Berufs- oder Studienwahl können Eltern gut mithelfen und wichtige Tipps geben. Sie sollten ihnen jedoch nicht die wichtigen Entscheidungen abnehmen, sondern sie lediglich begleiten und unterstützen.

Fazit

Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit und die Möglichkeit, sich an herausfordernde Lebensbedingungen anzupassen und sich von krisenhaften Ereignissen zu erholen.  Diese Fähigkeit, mit Rückschlägen, Krisen und Veränderungen umzugehen, hängt mit vielen relevanten Merkmalen zusammen, die Menschen ein erfülltes Leben ermöglichen können. Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft und kann aktiv gefördert und verbessert werden.

Vor allem im Kindes- und Jugendalter ist der Aufbau von Resilienz eine wichtige Kompetenz, welche den Grundbaustein für viele weitere Stärken legt. Deshalb ist es besonders sinnvoll, der Entwicklung von Resilienz Bedeutung beizumessen und  ein Umfeld zu schaffen, dass Vertrauen schenkt, Fehler erlaubt und Mut macht. Das führt langfristig dazu, dass Kinder die besten Voraussetzungen haben und ihr Potenzial ausschöpfen können. Dabei spielen Eltern eine sehr wichtige Rolle, um den Kindern bei dieser Entwicklung zu helfen.

Bei TALENT SAFARI ist die Förderung der Resilienzentwicklung von Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Fokus. Durch psychologische Diagnostik, gezielte Trainingsformate zur Ressourcenaktivierung sowie individuelle Angebote zur Stärkung der Widerstandskraft erhalten Kinder die Möglichkeit, ihre inneren Stärken und Talente besser kennenzulernen und dieses Repertoire zu erweitern. Die Safari-Ranger schaffen so einen sicheren und fördernden Rahmen, in dem Kinder lernen, mit Herausforderungen konstruktiv umzugehen und langfristig psychisch gesund aufzuwachsen.

Ariella Scheid

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Referenzen

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