Entwicklungsstörungen im Kindesalter
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Einleitung
Kindliche Entwicklungsstörungen umfassen eine Reihe von Störungen, die in Verbindung mit bestimmten Entwicklungsstadien auftreten (vgl. DSM-5). Sie treten in der Regel recht früh, also vor dem Schuleintritt auf. Typischerweise zeigen Kinder mit Entwicklungsstörungen deutliche Defizite, die zu einer Beeinträchtigung der persönlichen, sozialen, schulischen oder beruflichen Leistungsfähigkeit führen. Diese Entwicklungsdefizite reichen von sehr spezifischen Einschränkungen beim Lernen oder bei der Kontrolle von exekutiven Funktionen bis hin zu globalen Defiziten sozialer Kompetenzen oder der kognitiven Begabung (Intelligenz).
Bestimmte Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung können gleichzeitig auftreten. Zum Beispiel haben Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung häufig intellektuelle Beeinträchtigungen und viele Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erfüllen gleichzeitig die Kriterien einer spezifischen Lernstörung. Bei einigen Störungen können sowohl Verhaltensauffälligkeiten als auch Verzögerungen beim Erreichen von alterstypischen Entwicklungsmeilensteinen auftreten. Beispielsweise ist eine Autismus-Spektrum-Störung nur dann in Erwägung zu ziehen, wenn charakteristische Einschränkungen in der sozialen Kommunikation mit sich wiederholenden stereotypen Verhaltensmustern, eingeschränkten Interessen und dem Verharren in routinierten Verhaltensweisen einhergehen (vgl. DSM-5).
Definition
Entwicklungsstörungen werden als Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung bezeichnet. Diese übergeordnete Kategorie von Störungen umfasst kindliche Beeinträchtigungen des Erwerbs, der Aufrechterhaltung sowie der Anwendung spezifischer Kenntnisse oder Informationen. Die Beeinträchtigungen wirken sich in der Regel auf viele kognitive Prozesse aus, u. a. Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung, Sprache, Problemlösung und auch die soziale Interaktion.
Die wichtigsten Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung sind:
- Intellektuelle Beeinträchtigungen
- Kommunikationsstörungen
- Autismus-Spektrum-Störung
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
- Spezifische Lernstörung
- Motorische Störungen
Bestimmte Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung können nur leicht ausgeprägt sein und mithilfe von einfachen Verhaltensmaßnahmen oder erzieherischen Maßnahmen kontrollierbar sein. Bei schwerwiegenderen Ausprägungen benötigen die betroffenen Kinder jedoch mehr Unterstützung. Dies ist zumeist dann der Fall, wenn die (kognitiven) Leistungen der Kinder in dem betroffenen Entwicklungsbereich erheblich von dem Entwicklungsalter abweichen.
Entstehung
Als Ursachen für die Entstehung von Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung können genetische und umweltbedingte Faktoren herangezogen werden. Als Hauptursache wird in vielen Studien eine genetische Veranlagung diskutiert, die zusammen mit ungünstigen Umweltfaktoren (z. B. soziales Lernen) zu einem erhöhten Risiko für die Erstmanifestation führt. Für das Beispiel einer Sprachstörung können also sowohl genetische Ursachen (z. B. Sprachstörung eines Elternteils), als auch Umweltfaktoren, wie mangelnde Sprachanregung oder eine frühkindliche Hirnschädigung, ursächlich sein. Ähnlich verhält es sich bei der Erklärung einer Autismus-Spektrum-Störung oder einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Ausblick
Wenn einige der beschriebenen Aspekte auf das Erleben und Verhalten von Ihrem Kind zutreffen, dann lohnt sich der Weg zu einem Kinderpsychologen. Um festzustellen, ob bestimmte psychische Auffälligkeiten als altersgerecht und „normal“ angesehen werden können, sollte eine differenzierte psychologische Diagnostik erfolgen. Bei TALENT SAFARI können die erforderlichen Untersuchungen zur Beantwortung einer bestimmten Fragestellung wie bspw. „Lassen sich die Verhaltensauffälligkeiten von meinem Kind mit einer ADHS beschreiben?“ durchgeführt werden. Eine psychologische Diagnostik liefert wichtige Antworten, die nicht nur für die Eltern (und Lehrkräfte), sondern vor allem für das betroffene Kind einen enormen Mehrwert darstellen. Darüber hinaus können sich anschließende Trainingsmaßnahmen dem Kind zu mehr Lebensfreude, Lernerfolg & Co. verhelfen. Es lohnt sich also in jedem Fall, sich bei einer vermuteten Entwicklungsstörung an einen Kinderpsychologen zu wenden.
Lara Felicia Harth
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Referenzen
APA [American Psychiatric Association] (2018). Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen DSM-5®. Göttingen: Hogrefe.
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